Farbmorphen des Axolotl


Axolotl gibt es mittlerweile in vielen wunderschönen Farben und jede hat ihren Charme! Nicht nur der extreme Harlekin mit dunkler Maske sondern auch der "einfache" Wildling mit seinen Glitzerpunkten und dem urigen Erscheinungsbild sind tolle Tiere. Die Farben entstanden durch Einkreuzungen anderer Ambystomatidae, somit hat unser Hautier Axolotl bereits eine gewisse Domestizierung erfahren.

Grundsätzlich kann man beim Axolotl drei Pigment-Arten unterscheiden: die dunklen Melanophoren, die gelben Xantophoren und die glitzernden Iridophoren. Je nach Zusammenspiel und Genetik hat jeder Axolotl seine individuelle Färbung und macht ihn immer einzigartig!

Wildling

Der Wildling vereint alle drei Arten von Pigmenten: Er besitzt sowohl schwarze/braune Melanophoren, glitzernde Iridophoren als auch gelbe Xantophoren. Er kann von einem hellen grau bis zu fast schwarz in seiner Färbung variieren. Einige Exemplare weisen eine starke Musterung mit eher kleinen gleichmäßigen Punkten auf, andere können dagegen eine flächige, nur gering gemusterte Färbung zeigen. Auch Tiere mit vielen Iridophoren sind vertreten, diese zeigen sich meist gehäuft am Schwanz und Schwimmsaum.


Weißling/Leuzistisch

Weißlinge besitzen ebenfalls alle drei Arten von Pigmenten, allerdings weisen sie einen Leuzismus, eine Pigmentverteilungsstörung auf. Die Pigmente werden nicht über den gesamten Körper verteilt, sondern verbleiben an ihrem embryonalen Entstehungsort. Daher haben Weißlinge im Gegensatz zum Albino dunkle Augen. Auch am Rücken, in den Kiemenästen und im Gesicht können Pigmente entstehen. Je nach Grad der vorhandenen Pigmente spricht man umgangssprachlich von Harlekinen (synonym: Weißling mit Spots, Schecke)


Goldalbino/Goldling

Goldalbinos besitzen keine Melanophoren und sind damit die "typischen" Albinos. Durch das Vorhandensein von Irido. und Xantophoren bleibt eine unterschiedlich stark ausgeprägte gelbe Färbung mit Glitzer. Sie können von leuchtend Gelb bis fast weiß blass gefärbt sein. Auch die Ausprägung des Iridophoren variiert stark. Diese Färbung entstand durch die Einkreuzung des Tigersalamanders durch den Wissenschaftler Humphrey. Daher trägt der Goldalbino den Beinamen Humphrey-Axolotl


Foto: Diana Floren
Foto: Diana Floren

Weißalbino

Der Weißalbino kann als leuzistischer Goldalbino bezeichnet werden. er verfügt ebenfalls über Irido- und Xantophoren, allerdings kann er diese aufgrund des Leuzismus ncht über den gesamten Körper verteilen. Oft zeigen sich leichte Glitzerpigmente und gelb im Gesicht und an den Kiemenästen- Der typische Weißalbino ist durchgehend weiß.


Copper/Keks

Der Copper hat seinen Namen vom engl. Wort für "Kupfer". Er zeigt eine von hell- bis dunkelbraune Färbung und kann eine Musterung mit Gelb und Glitzer ausbilden. Er verfügt über alle Arten der Pigmente, allerdings teilen sich die Melanophoren in zwei Unterarten auf: Das Eumelanin (schwarz) und das Phäomelanin (braun). Ein Copper besitzt kein Eumelanin und erscheint daher braun. Auch Copper können leuzistisch sein. Diese sog. Copperweißlinge zeigen teilweise leichte braune Pigmentierungen um Gesicht, auch die Färbung der Augen ist bräunlich im Vergleich zum Weißling mit Eumelanin (bei diesem erscheinen die Augen schwarz)


Melanoid

Einem melanoiden Tier fehlen die glitzernden Iridophoren. Melanophoren und Xantophoren sind vorhanden und können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Einige melanoide Tiere zeigen einen matten seidenen Schimmer, der teilweise bläulich erscheint. Die Färbung reicht von hellgrau bis schwarz. Am besten zu erkennen sind melanoide Tiere an den fehlenden Iridophoren im Auge. Im Vergelich zu einem normalen Wildling, fehlen dem Melanoiden die glitzernden Irisringe um die Pupillen. Melanismus kann bei allen Farbmorphen auftreten, so gibt es ebenfalls melanoide Weißlinge, Copper und Albinos.


Axantisch

Axantische Tiere zeigen weder Irido- noch Xantophoren. Lediglich Melanophoren bestimmen die Färbung dieser Tiere. Die Ausprägung reicht von tiefschwarz bis hellgrau. Oft zeigen sie ein Muster mit kleinen Flecken, können aber auch sehr gleichmäßig gefärbt sein. Copper, Weißlinge und Albinos können ebenfalls axantisch sein. Da einem axantischen Albino jegliche Pigmente fehlen, spricht man umgangssprachlich vom "Ghost".

Foto: Kathrin Reinfrank
Foto: Kathrin Reinfrank