Haltung im Aquarium


Beckengröße

Da Axolotl ihr Leben lang im Larvenstadium verbleiben, benötigen sie ein reines Aquarium. Die Grundfläche ist bei der Auswahl der Beckengröße wichtiger als die reine Literzahl. Als Bodenbewohner nutzen Axolotl die gesamt Fläche zum Rumlaufen, Futter suchen und Verstecken. Die Mindestgröße des Beckens für die dauerhafte Haltung von Axolotln sollte nicht unter 100x40cm liegen. Zudem wird pro Tier ein Wasservolumen von ca 40l angegeben.

 

Je größer das Becken, desto mehr Bewohner dürfen einziehen. Die nachfolgende Tabelle basiert auf der Berechnungsformel der DGHT zur Haltung von Tieren bis max. 28cm Körperlänge und dient als Orientierung:

 

                                Beckenmaße (cm)      -      Anzahl Tiere

                                          100 x 40                               3 - 4

                                          120 x 50                                5

                                          130 x 50                                5 - 6

                                          150 x 50                                6 - 7


Temperatur

Die Wohlfühltemperatur eines Axolotl liegt zwischen 16°C und 20°C. Generell erdulden sie auch geringere Temperaturen, fahren dann alerdings ihren Stoffwechsel herunter. Die Temperatur sollte auch im Hochsommer nicht über 22°C steigen. Gesunde(!) Tiere halten auch kurzfristig höhere Temperaturen aus, allerdings darf dies kein Dauerzustand sein, da bei Temperaturen über 22°C das Immunsystem der Tiere seine Arbeit einstellt. Die bakterienabweisende Hautschicht bricht zusammen und die Gefahr zu erkranken steigt enorm an!

 

Offene Aquarien sind leichter zu kühlen, bei Katzen und Kleinkindern im Haushalt kann auf eine Lochgitterabdeckung zurückgegriffen werden. Die Wahl des Standortes, der Filterung und der Beleuchtung haben Einfluss auf die Temperatur im Becken. Ebenfalls möglich ist ein Sommerquartier im kühlen Keller oder technische Unterstützung durch Ventilatoren und Kühlaggregate. Mehr über die technischen Möglichkeiten der Kühlung erfahrt ihr um Bereich "Technik".


Dünger

Jegliche chemischen Zusätze wie Starterbakterien und Dünger gehören NIEMALS in ein Axolotlbecken! Auch Mittelchen zur Stabilisierung der Wasserwerte sind pures Gift für die Bewohner. Pflanzen müssen mit dem zufrieden sein, was es auf natürliche Weise im Becken an Nährstoffen gibt und beim Aufstellen eines neuen Beckens muss halt bisschen Geduld mitgebracht werden, bis der Nitritpeak durch ist und sich die Wasserwerte von selbst stabilisieren...


Futtermittel

Aus gesundheitlichen Gründen sollte der Halter, wie bei seinen eigenen Nahrungsmitteln auch auf eine qualitativ hochwertige und ausgewogene Ernährung der Axolotl achten. Eine gute Basis erzielt man mit der Fütterung von geeigneten Futterpellets. Hier sollte auf einen hohen Proteingehalt und nur geringe pflanzliche Anteile geachtet werden. Gängige Futtermittel in Zooläden sind oft nur umdeklariertes Störfutter und somit ungeeignet. Am besten geeignet sind die online erhältlichen Pellets von Aquaterratec.de und Axolotl-Zucht.de. Die Pelletsfütterung sollte abwechselnd mit anderen geeigneten Futtermitteln verabreicht werden. Zum Beispiel eignen sich Regenwürmer, Heimchen oder rohes, ungewürztes Filet von Süß(!)wasserfischen zur Nahrungsergänzung. Ich füttere im wöchentlichen Wechsel Pellets mit einer der genannten anderen Futtermittel. Mückenlarven haben nur bis ca. 10cm Körperlänge noch ausreichend Nährstoffe. Adulten Tieren bieten Mückenlarven keine ausreichende Ernährung mehr.

Auf die Fütterung von Fischarten aus Massenzucht wie zum Beispiel Pangasius sollte wegen häufig angewendeter Antibiotika verzichtet werden. Maden, Mehlwürmer, Heuschrecken und Rind-/Schweine-/Geflügelfleisch sind aus verschiedenen gesundheitlichen Gründen nicht als Futter geeignet

 

Adulte Tiere benötigen nur noch 1-2x pro Woche Futter. Hier gilt pro Tier ca. 5-7 Pellets oder 1-2 Regenwürmer. Die Würmer sollte nicht länger als der Nase-Kloake-Abstand des Axolotl sein.

Jungtiere benötigen häufiger Nahrung: Ein ca. 10cm langes Tier sollte noch täglich gefüttert werden. Tiere mit ca. 15cm Körperlänge benötigen nur noch alle drei Tage Futter. Als adult gilt ein Axolotl ab 18cm und eintretender Geschlechtsreife.


Beckeneinrichtung -

Bodengrund

Da Axolotl den Bodengrund beim Saugschnappen teilweise mit aufnehmen und abschlucken darf eine Körnung von 3mm nicht überschritten werden. Größere Körnungen können Verstopfungen und innere Verletzungen verursachen. Deko-Steine bis 3cm Kantenlänge können durchaus von Axolotln aufgenommen werden!

Farbkies und schwarzer Kies (wenn auch noch so aquariengeeignet!) haben im Axolotlbecken nichts verloren. Die Farbe und enthaltenes Eisen lösen sich im Magen der Axolotl und führen auf Dauer zu Vergiftungen. Geeignet sind Sand, ungefärbter und abgerundeter Naturkies und ungefärbter Caviar-Kies. Jede Kiessorte sollte regelmäßig umgegraben werden, um Gammelstellen zu vermeiden.

 

Die folgende Tabelle gibt einen Anhalt, wie viel Bodengrund für welche Beckengröße benötigt wird, bezogen auf eine Kieshöhe von 3cm und mit Verwendung von Caviar-Kies:

 

                    Beckenmaße (cm)     -     Kiesmenge (kg)

                               60 x 30                              8

                               80 x 35                              15

                            100 x 40                              19

                            120 x 40                               22

                            120 x 50                               32

                            130 x 50                               33

                            150 x 50                               37

                           200 x 50                               42

                           

Man beachte: Nur weil eine Beckengröße hier aufgeführt ist, ist sie nicht automatisch zur dauerhaften Haltung von adulten Axolotln geeignet!


Höhlen

Für jeden Bewohner sollte eine Höhle zur  Verfügung gestellt werden. Es eignen sich Tonhöhlen, zum Beispiel halbierte Blumentöpfe (unlasiert, nicht gefärbt), Polyresin-Höhlen (scharfe Kanten an der Innenseite eventuell abschleifen) oder PVC-Rohre (Frischwasserleitung/PP ohne Gummidichtung). Auch Steine können zu Hählen aufgeschichtet werden und sollten mit Auquariumsilikon fixiert werden. Auf eisen- und kupferhaltige Gesteine sollte verzichtet werden, schwarzer Schiefer, Granit und Sandstein eignen sich zum Höhlenbau. Jede Höhle sollte auf scharfe Kanten kontrolliert und diese ggf. abgeschliffen werden, um die Verletzungsgefahr zu minimieren. Echtholz sollte nicht verwendet werden, da diese oft das Einzellerwachstum fördern und diese wiederum den Axolotl schaden können.


Dekoration

Jegliche Art von Deko sollte natürlich aquarientauglich und ohne scharfe Kanten und Ecken sein. Bei Steinen ist eine Mindestgröße von 4cm Kantenlänge zu wählen, da kleinere unter Umständen verschluckt werden können. Bei naturnahen Becken mit Holz sollte auf künstliche Nachbildungen zurückgegriffen werden, da Echtholz das Einzellerwachstum fördert und diese wiederum Krankheitsursachen bei Axolotln sein können. Ausströmersteine ("Blubber") können je nach Geschmack verwendet werden. Bei einer guten Oberflächenbewegung durch den Filter sind Ausströmer eigentlich überflüssig.


Gesellschaft

Axolotl sind im Art-Becken zu halten. Eine Vergesellschaftung ist nur mit kleinen Friedfischen, wie Guppy, Kardinalfisch und  Zebrabärbling, sowie Garnelen und kleinen Schnecken möglich. Diese werden jedoch häufig vom Axolotl als Futter angesehen. Bei der Fischauswahl sollte auf die Haltungsbedingungen der Fischart Rücksicht genommen werden. Auch potenzielles Futter hat ein REcht auf ein artgerechtes Leben. Goldfisch, Molly oder Schwertträger sind ungeeignet, da sie die Kiemen der Axolotl anfressen und stark verletzen können. Neons benötigen deutlich höhere Temperaturen. Welse sind ein absolutes No-Go! Sie können den Axolotln durchaus schwere Verletzungen zufügen oder der Axolotl "verschluckt" sich beim Versuch den Wels zu fressen an den Stacheln des Welses und beide verenden. Schnecken werden ebenfalls als Snack angesehen, daher sollte auf kleine, runde, weiche Gehäuse geachtet werden. Posthorn- und Blasenschnecken eigene sich als Gesellschaft und Putztruppe. Turmdeckelschnecken haben ein zu spitzes Gehäuse, das sich im Maul des Axolotls verkanten kann. Auch Garnelen eignen sich als Gesellschaft. Diese sollten keine großen Scheren besitzenund mit den geringen Temperaturen zurecht kommen. Neocaridina-Arten (Rückenstrichgarnelen) eignen sich zur Vergesellschaftung am besten. Den Garnelen sollten ausreichend Versteckmöglichkeiten geboten werden, z.B. in Form von kleinblättrigen und krautigen Pflanzen. Auch kleinere Artgenossen der Axolotl und der eigene Nachwuchs werden als Futter angesehen, daher sollten stets gleichgroße Tiere ein Becken bewohnen. Hier gilt eine 20%-Faustregel: Der kleinere Axolotl sollte max. 20% kleiner sein als der Größte. So können z.B. 25cm Tiere mit 21cm Tieren vergesellschaftet werden. Sollte sich die Kopfbreite jedoch stark unterscheiden, sollte auf eine Vergesellschaftung zum Wohl der Tiere verzichtet oder abgewartet werden, bis der kleinere an Länge und Masse zugelegt hat.