Folgen falscher Haltung

- Axolotl -


Falsche Vergesellschaftung und ungeeignete Einrichtung können bei Axolotln großen Schaden anrichten!

 

Bei nachfolgenden Symptomen sollte sofort der Ursache nachgegangen werden und ggf. ein Tierarzt aufgesucht werden!

Um einen kleinen Überblick zu bekommen, wie sich Folgen falscher Haltung auf den neotenen Molch (in meinen Beispielen der Axolotl) auswirken, findet ihr hier eine kleine Übersicht.

Vergesellschaftung mit Welsen

Foto: Birte Clausen

Leider werden oft Welse und andere ungeeignete Fische als Mitbewohner in ein Axolotlbecken eingebracht. Welse raspeln die Haut der Axolotl bis zum Knochen runter und der Axolotl bleibt einfach sitzen!

Welse sind ein absolutes NO GO im Axolotl- oder Andersoni-Becken!

Die Wunden können sich entzünden und gerade an empfindlichen Stellen, wie im Foto an der Wirbelsäule, können schwere neurale Schädigungen entstehen. Solche verbissenen Tiere müsse sofort evakuiert und auf absolute Wasserhygiene mit täglichem Boxen säubern geachtet werden.

 



Echtholz

Auf echtem Naturholz (Mangrove, Mopani, Moorkien etc.) bilden sich Einzeller. Auch auf abgekochtem Holz tummeln sich diese sehr gerne. Die Folgen sind den Molchen erst spät anzusehen. Es startet oft mit verklebten Kiemenhärchen, die sich immer mehr zurück entwickeln. Oft kommt grauer Belag an Kopf und Flanken hinzu. Dies sind Folgen der Einzeller, die der Haut des Axolotls schaden. Hinzu kommen die Gerbstoffe einiger Holzarten, die der natürlichen Schutzschicht der Haut ebenfalls zu schaffen machen. Weitere Folgen aus der geschwächten Immunabwehr können sogar Organversagen sein. Das Tier auf dem Foto wurde jahrelang in einem Becken mit Holzwurzeln und anderen schädigenden Wasserzusätzen gehalten, die Folgen sind nicht zu übersehen.

 

Fotos: Bianca Richter



Schlechte Wasserwerte / Wärme

Bei schlechten Wasserwerten verändern sich als erstes die Kiemen. Die Härchen wirken verklebt und bilden sich zunehmend zurück. Auch die Kiemenäste werden bei anhaltend schlechten Werten oder zu warmer Temperatur immer kleiner. Teilweise zeigt die Haut einhergehend Strukturveränderungen.

Ursachen können sein:

Gammelstellen im Kies, absterbende Pflanzenteile, zu weiches Wasser, zu seltener Wasserwechsel, schlechte Beckenhygiene, aber auch bakterielle Infektionen.

 

 



Falsche Ernährung

Falsche Ernährung kann sich über mehrere Symptome äußern, hier aufgezeigt werden Unterernährung und Fettleibigkeit.

Unzureichende Ernährung (es wird tatsächlich teilweise zur Ernährung über Fischflocken beraten!) führt zu

Foto links: Bianca Richter


massiver Unterernährung. Organschäden und Sekundärerkrankungen sind die Folge. Solch abgemagerte Tiere päppelt man am besten mit kleinen Streifen aus Hühnerleber auf. Ganz wichtig: Futterpausen einlegen! Der Magen-Darm-Trakt solcher Tiere ist mit zu viel Futter absolut überfordert. Hier ist weniger mehr. Kommt auf unverdautes Futter neues hinzu, so wird meistens alles wieder ausgespien.

Bei zu viel oder zu fettreicher Nahrung kommt es zu Übergewicht. Die Folge können eine Fettleber und Organversagen sein. Aufgrund des langsamen Stoffwechsels des Axolotls verliert ein Tier nur langsam an Gewicht. Zu einer Reduktion der Futtermenge sollten somit auch große Futterpausen eingelegt werden. Als Idealgewicht gilt Bauchbreite ungefähr gleich der Kopfbreite. Wird der Bauch breiter als der Kopf, könnte eine Diät eingelegt werden. (Bitte bei Weibchen nicht mit Eianlagen verwechseln!)


Grober Kies

Grobe Steine als Mitbringsel eines Neuzugangs. Das Tier hatte starke Probleme diese auszuscheiden, was sich durch Auftrieb und Stressäderchen darstellte.
Grobe Steine als Mitbringsel eines Neuzugangs. Das Tier hatte starke Probleme diese auszuscheiden, was sich durch Auftrieb und Stressäderchen darstellte.

Axolotl können Steine und Deko bis zu 3cm Durchmesser aufnehmen, allerdings ist die Kloaken-Öffnung um ein Vielfaches kleiner. Aufgenommene Steine können somit entweder gar nicht, nur mit großer Anstrengung oder mit Komplikationen abgeführt werden. Scharfkantige grobe Steine können den Magen und Darm verletzen, was unter Umständen tödlich enden kann. Führen solche Steine zu Verstopfungen, kann es beim Ausscheidungsversuch und das vermehrte Pressen zu Kloakenvorfällen kommen. Hierbei stülpt sich ein Teil des Enddarmes/ der Kloake nach Außen und muss durch einen Tierarzt schnellstmöglich zurückgeführt werden. 

Um den groben Kies leichter abführen zu können, kann man dem Tier Hühnerherzhaut füttern, welche sich um die Frendkörper legt und ein Ausscheiden erleichtert.



Farbkies

Axolotl nehmen immer (!) Kies beim Saugschnappen mit auf. Obwohl sie im Maul Futter von Kies sortieren und einen Teil des Bodengrundes wieder ausspucken, landet doch immer eine kleine oder große Menge im Magen. Farbkies wird oft als "aquarientauglich" beschrieben, allerdings gilt dies für die Lösbarkeit der Farbe im Wasser, nicht aber in Magensäure... Es ist hierbei egal, ob der Kies kunststoffummantelt oder durchgefärbt ist, die chemische Farbe lößt sich immer im Magen der Tiere und vergiftet diese langsam von innen. Auch wenn die Tiere "schon immer" auf falschem Kies leben, so macht die Dosis das Gift. Axolotl sterben nicht von einem Körnchen Kies, sondern an den Langzeitfolgen und Organschäden. Die Bilder zeigen wie viel Kies sich auch schon in kleinen Tieren ansammeln kann. Der Albino zeigte bei Einzug (oberes Bild) auch bereits gelbliche Verfärbungen, was auf eine Leberschädigung hinweist. Nach Ausscheiden des roten Kies und Schonkost entfärbte sich das Tier langsam wieder. Das untere Bild zeigt die "Originalfarbe" nach langer Genesung.