Fütterung der Larven


Anfangs sollten die Larven aus hygienischen Gründen in sauberen Boxen oder Schüsseln gehalten werden, da das Immunsystem noch nicht ausgereift ist. Die Larven sollten spätestens ab 2cm nach Körpergröße getrennt werden, um Verbisse zu vermeiden. Daher kann es notwendig werden, für jedes einzelne Tier eine eigene Box mit täglichem Wasserwechsel bereit zu stellen.

 

Ich setze die Larven in ein kleines separates Becken, wenn sie sicher und selbständig ihr Futter suchen. Dies ist meist mit 5cm der Fall. Für die ersten Aufzuchten empfehle ich eine Boxenaufzucht bis 10cm. In dieser Größe ist das Immunsystem ausreichend gereift, um mit den Bakterien im Aquarium zurecht zu kommen.

 

Wann welches Futter?

Direkt nach Schlupf


Die frisch geschlüpften Larven benötigen lebendes, sich bewegendes Futter. Sie können noch nicht riechen und schnappen nur nach Futterbewegungen. Durch die vorbeischwimmenden Futtertiere wird der Schnappreflex ausgelöst und das Bäuchlein füllt sich.

 

Am einfachsten ist die anfängliche Fütterung mit Artemia-Nauplien. Diese kann man online als Eier kaufen, hier empfiehlt sich ein Produkt mit hoher Schlupfrate von mindestens 90% und ohne Salz. In den fertigen Mischungen sind oft jodhaltige Salze verarbeitet, dieses könnten allerdings bei den Larven zu späteren Problemen führen.

 

Bei der ersten Aufzucht:  Während die Larven noch im Ei sind, sollten Probeansätze der Artemia-Brut gemacht werden. Oft muss man bisschen mit der Temperatur und dem Salzgehalt spielen, um eine gute Ausbeute zu erziehlen. Wenn dann die Larven geschlüpft sind, sollte ausreichend Futter zur Verfügung stehen.

JBL Artemia-trichter

Das Trichter-System von JBL ist mein Favorit bei größeren Aufzuchten. Das Prinzip ist folgendes: Die Artemia-Eier schwimmen in Salzwasser und werden über eine Membranpumpe ständig in Bewegung gehalten. Bei Temperaturen um 24°C (daher nahe der Heizung aufstellen) schlüpfen die Nauplien bereits nach 24h. Bei mir hat sich ein Mischungsverhältnis von 2TL jodfreies Salz auf 500ml Wasser gut bewährt. Diese Menge ist ausreichend für einen Trichter. Mit einer Pumpe können über Verbindungsschläuche mehrere Trichter versorgt werden.


Die geschlüpften Artemia-Nauplien sind orange, daher erkennt man, dass auf dem Foto rechts ein frisch angesetzter Trichter steht, der linke orangefarbene ist kurz vor der Ernte.

Nach der Brutzeit schaltet man die Pumpe ab, sodass sich die Nauplien am Boden des Trichters sammeln. die leeren Eierschalen treiben an der Wasseroberfläche. Über einen kleinen Hahn können die Nauplien samt Wasser in einen Auffangbehälter abgelassen werden. In diesem Behältnis lasse ich die Artemia wiederum kurze Zeit stehen, damit sich die Nauplien von den nicht geschlüpften Eiern trennen. Eine Taschenlampe hilft, den die Nauplien schwimmen aktiv zum Licht. Mit einer kleinen Spritze ziehe ich dann die gewünschte Menge Nauplien ab und gebe sie duch ein Artemia-Sieb. Die Nauplien gut mit frischem Wasser abspülen, bevor sie an die Larven verfüttert werden. Das Verfüttern von Eierschalen kann bei den Larven Blähungen mit schlimmen Folgen verursachen, also gut trennen!

 

Es empfiehlt sich zwei Trichter im Wechsel anzusetzen, da die Artemia 24 bis 48 Stunden zum Schlupf benötigen, so kann immer im Wechsel geerntet werden.

Hobby Artemia-Ufo

Das Ufo von Hobby empfehle ich gerne Anfängern mit einer geringen Anzahl an Larven. Das Prinzip ist folgendes: Im Inneren schwimmen die Eier in Salzwasser, diesmal ohne Bewegung.

Bei Temperaturen um 24°C (daher nahe der Heizung aufstellen) schlüpfen die Nauplien bereits nach 24h. Bei mir hat sich ein Mischungsverhältnis von 3TL jodfreies Salz auf 700ml Wasser gut bewährt. Diese Menge ist ausreichend für ein Ufo.

 

 


Im Innere ist ein Ringsystem, das die geschlüpften Nauplien von den Eierschalen und ungeschlüpften Eiern trennt. Da man die Eier in den äußeren Ring gibt und die Nauplien immer zum Licht (Loch in der Mitte des Deckels) schwimmen, sammeln sich die Nauplie über dem Sieb, während die Schalen dank der Ringe außen bleiben.

Nun kann man das Sieb einfach entnehmen, die Nauplien gut abspülen und direkt verfüttern.

 

Es empfiehlt sich zwei Ufos im Wechsel anzusetzen, da die Artemia 24 bis 48 Stunden zum Schlupf benötigen, so kann immer im Wechsel geerntet werden.

Die Larven sollten möglichst in einer wahren Futterwolke schwimmen, damit auch ausreichen Futter vorbeischwimmt. Da die Artemia-Nauplien im Süßwasser recht schnell absterben und das Wasser kippen lassen können, empfehle ich die Larven nicht länger als 4 Stunden in dem Futterbad zu lassen. Je nach dem wie viel Futter aufgenommen wurde, kann auch ein zweites Futterbad frisch angesetzt werden. Nach 4 Stunden die Larven dann wieder in frisches Wasser umsetzen.

Die Bäuche sollten immer gut gefüllt und kugelig orange sein. Die Fütterunf erfolgt täglich!


Umsetzen der Larven:

Ich setze die Larven mit Hilfe insgesamt dreier Schüsselchen und eines Siebes um. Eine Schüssel wird das neue frische Bad für die Kleinen, gefüllt mit kühlem Leitungswasser. Die zweite Schüssel fülle ich nur etwa 2cm hoch mit Wasser. In der dritten Schüssel befinden sich die Larven in ihrem Futterbad.

Nun halte ich das Sieb in die Schüssel mit 2cm Wasser, sodass der Siebboden im Wasser versenkt ist. Anschließen die Larven mitsamt Futterwasser in das Sieb schütten. Der leichte Wasserstand verhindert, dass die Larven ungebremst in das harte Sieb fallen und sich verletzen könnten. Nun die Larven aus dem Sieb in die Schüssel mit dem frischen Bad umsetzen. Fertig.

Hinterbeinansätze mit ca 3cm Länge


Wenn die Flusen Hinterbeine bekommen, entwickelt sich auch der Geruchssinn. Ab diesem Entwicklungsstadium können die Kleinen an totes Futter oder erste Pellets gewöhnt werden. Hierzu können Tiefkühl Mückenlarven oder Aufzuchtgranulat verwendet werden. Die TK Mückenlarven am besten noch zerkleinern, da sie sonst doch recht groß sind.

Das neue Futter kann anfangs mit den Artemia-Nauplien gemischt werden, so landet ab und zu auch ein totes Stück Futter im Maul und die Kleinen kommen auf den Geschmack. Nach etwa einer Woche Mischfutter, lasse ich die Artemia weg und lasse die Larven ihr Futter selbst suchen. Spätestens nach ein paar Tagen suchen alle Larven selbständig ihre ersten Pellets oder Mückenlarven.

Eine Umstellung von Mückenlarven auf Pellets kann analog mit einer Woche Übergangsphase durchgeführt werden. Die Fütterung erfolgt immer noch täglich in unbegrenzter Menge!

Foto: Bianca Richter

Foto: Bianca Richter


Ich füttere direkt nach den Artemia-Nauplien die ersten Pellets und umgehe damit die Mückenlarven. Die Bilder rechts zeigen die verwendeten Pelletgrößen je nach Larvengröße. Angefangen mit <1mm Staubfutter bis zu den 3mm semiadult Pellets.


Ab ca 14cm Körperlänge

Bis zu einer Körperlänge von ca 14cm sollte täglich gefüttert werden. Die Pellets, die nach ca. 1 stunde nicht gefressen wurden sollten entfernt werden, da diese schnell gammeln und das Wasser belasten.

Ab 14cm kann die Fütterung auf alle 3 Tage reduziert werden. Weiterhin sollten nicht gefressene Pellets aus dem Aquarium entfernt werden.

Ab ca 18cm Körperlänge

Da der Stoffwechsel immer langsamer wird, kann ab 18cm weiter reduziert werden. Eine Fütterung alle 5-7 Tage ist nun ausreichen. In diesem Alter beginnt zudem die Geschlechtsreife und die Tiere outen sich als Männchen oder Weibchen.