Amphibien

Wanderer zwischen den Elementen


NamensHerkunft / Allgemeines

Die Bezeichnung Amphibia stammt aus dem griechischen amphi und bios und bedeutet soviel wie "doppellebig" oder "auf beiden Seiten lebend". Dies geht auf die Lebensweise der Amphibien zurück, welche zur Fortpflanzung und in der Jugend auf Gewässer angewiesen sind, bevor sie als adultes Tier an Land leben. Diese Umwandlung von der im Wasser lebenden Larve zum landlebenden Tier wird Metamorphose genannt und wird hier genauer beschrieben.

Die Gruppe der Amphibien gilt als die ursprünglichste Gruppe der heutigen Landwirbeltiere, unter anderem, weil ihr Skelett weniger stark verknöchert und das Herz-Kreislauf-System weniger leistungsfähig ist. So besitzen Amphibie z.B. keine Herzscheidewand in der Hauptkammer, wodurch sauerstoffarmes und -reiches Blut vermischt werden.

Unterschieden werden Froschlurche, Schwanzlurche und Schleichenlurche, wobei die Froschlurche die artenreichste Gruppe darstellen und die Schleichenlurche die geringsten Arten aufweist.

Körperliche Merkmale

Die drei Gruppen der Amphiben unterscheiden sich sehr stark in ihrem Körperau. So besitzen Froschlurche im Verhältnis zu den Vorderbeinen sehr lange und kräftige Hinterbeine, die ihnen zu ihrer typischen hüpfenden Fortbewegung an Land dienen. Im Wasser dagegen verhelfen die kräftigen Beine mit den Schwimmhäuten zwischen den Zehen durch kräftige Tritte zu einem schnellen Vorankommen.

Schwanzlurche dagegen bewegen sich an Land dank ihrer vier eher gleichlangen Beine schreitend fort. Die Zehen besitzen in der Regel keine Schwimmhäute mehr. Im Wasser schwimmen sie mit Hilfe ihres Schwanzes, den die Froschlurche evolutionär verloren haben und nur noch im Larvenstadium besitzen.

Schleichenlurche besitzen keine Gliedmaßen mehr und bewegen sich im Boden grabend und schlängelnd fort. Im Wasser verwenden sie wie der Schwanzlurch ihren Ruderschwanz zur Fortbewegung.

Das Skelett der Amphibien ist im Vergleich zu anderen Wirbeltieren teilweise stark reduziert, so haben Amphibien gar keine bis sehr kurze Rippen, welche keinen Rippenbogen bilden.

Da Amphibien nur über primitive Lungen verfügen oder ganz lungenlos auskommen, nehmen sie den lebensnotwendigen Sauerstoff über ihre Haut auf. Da hierzu die Haut feucht gehalten werden muss, kommen die meisten Amphibienarten in eher feuchten Habitaten vor.

Die Temperaturtoleranz ist groß. Schwanzlurche bevorzugen meist eher kühle Temperaturen unter 25°C, im Winter können sogar bis Temperaturen um den Gefrierpunkt ausgehalten werden. Froschlurche haben einen noch größeren Temperaturbereich, je nach natürlichem Habitat sollten die Haltungstemperaturen eher kühl oder eher warm gehalten werden. Tropische Arten haben es gern mollig mit Temperaturen um die 28°C. Der genaue Temperaturbereich sollte vor dem Kauf einer jeweiligen Art in Erfahrung gebracht werden, da ein Über- oder Unterschreiten zu gesundheitlichen Problemen führen kann.

Amphibien besitzen arteigene Hautsekrete, die Krankheitserreger und Fressfeinde abhalten soll. Einige Arten wie z.B. der Feuersalamander besitzen Drüsen (sog. Ohrdrüsen) zur körpereigenen Giftproduktion. Andere Arten wie z.B. die Pfeilgiftfrösche nehmen dagegen ihr Gift über ihre Nahrung auf und konzentrieren dieses in ihrem Hautsekret. Somit sind in Gefangenschaft lebende Pfeilgiftfrösche meist nicht giftig, da ihnen die hierzu notwendige Nahrung fehlt.

Als schwarze Punkte erkennbare Ohrdrüsen am Hinterkopf eines Gallaica-Feuersalamanders
Als schwarze Punkte erkennbare Ohrdrüsen am Hinterkopf eines Gallaica-Feuersalamanders

Fortpflanzung

Ambystoma mavortium mavortium Weibchen bei der Eiablage an Zweigen
Ambystoma mavortium mavortium Weibchen bei der Eiablage an Zweigen

Alle Amphibien benötigen Wasser zur Fortpflanzung. Je nach Art erfolgt die Paarung an Land oder im Wasser, die Eiablage erfolgt meist im Wasser, aber auch bei Eiablage an Land benötigen die Larven Wasser zur Entwicklung. Auch lebendgebärende Feuersalamander setzen ihre Larven im Wasser ab. 

Die Amphibienlarven sind kiemenatmend und ernähren sich von kleinen Insekten und Krebschen. Die Larven der Froschluche besitzen noch einen Ruderschwanz, welchen sie in der Metamorphose zurückbilden. Ein Beispiel anhand eines Axolotls dieser Phase ist im Unterpunkt Metamorphose nachzulesen.

Da das Leben aller Amphibien im Wasser beginnt und sie als adultes Tier an Land leben können, sind die Amphibien Wanderer zwischen den Elementen und ihre Benennung Amphibien "doppellebig" sehr treffend.


Larve von Notophtalmus viridescens piaropicola
Larve von Notophtalmus viridescens piaropicola
Larve von Ambystoma mexicanum
Larve von Ambystoma mexicanum

Welche Lurche sich bei euch im Teich ansiedeln könnten, seht ihr in der Rubrik Amphibien im Gartenteich (aktuell noch in der Entstehungsphase ;) )

Die Entwicklung der Eier kann in der Kategorie Aufzucht nachgelesen werden. Bei allen Amphibien erfolgt die Entwicklung der Larven nahezu identisch.